Schmerzmittel Abhängigkeit

Opioide in Medikamenten

Suchtkranker nimmt Schmerzmittel

Opioide werden häufig zur Behandlung von starken Schmerzen eingesetzt und haben ein hohes Missbrauchs- und Suchtrisiko. Wir erklären, was Sie bei der Einnahme beachten sollten. 

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Zur Behandlung von starken Schmerzen kann Ihnen Ihr Arzt ein Medikamente vom Opioid-Typ verschreiben. Der Name deutet es schon an: Wie bei den bekannten Suchtmitteln Opium bzw. Morphin besteht hohe Abhängigkeits- und Missbrauchsgefahr.

Wirkung von opioiden Schmerzmitteln

Bei starken Schmerzen reicht die lindernde Wirkung rezeptfreier Arzneimittel häufig nicht aus. In solchen Fällen kommen opioide Schmerzmittel zum Einsatz. Diese sind hoch wirksam, haben jedoch auch Nebenwirkungen:

  • stark schmerzstillend
  • beruhigend
  • stimmungshebend, euphorisierend
  • atemdepressiv / Hemmung der Atmung
  • Hustenreiz unterdrückend
  • Hemmung von Brechreizen

Die Wirkung hängt stark von der Dosis und dem jeweiligen Medikament ab. Je nach chemischer Struktur eignen sich die Arzneimittel für unterschiedliche Leiden, die Suchtgefahr besteht aber bei allen Präparaten.

Das hohe Suchtpotential ist auf die euphorisierende Wirkung zurückzuführen, welche vor allem bei hoher Dosierung bzw. Missbrauch auftritt. Die (berauschende) Wirkung kann bei Mischkonsum, etwa mit Alkohol, verstärkt bzw. verändert sein.

Die atemdepressive Wirkung bei normaler Anwendung weitgehend harmlos, kann aber bei Überdosierung bis zur Atemlähmung und Tod führen.

Nebenwirkungen von Schmerzmitteln

Beachten Sie bei der Einnahme von opioiden Schmerzmitteln auch mögliche Nebenwirkungen:

  • Benommenheit
  • Schwindel
  • Schwitzen
  • Sprachstörungen
  • Unsicherer Gang
  • Übelkeit
  • Verstopfung
  • Veränderte Sinneswahrnehmung

Die Nebenwirkungen können insbesondere bei älteren Menschen problematisch sein. Die Sturzgefahr steigt und Verletzungen werden womöglich nicht wie gewöhnlich gespürt.

Suchtgefahr bei Schmerzmitteln

Bei allen Opioiden kommt es bei dauerhafter Anwendung zu einer Toleranzbildung und Absetzerscheinungen. Es besteht hohe Suchtgefahr. Aus diesem Grund werden die meisten opioiden Schmerzmittel nur im Rahmen eines Betäubungsmittels- bzw. Suchtgiftrezept verordnet. Die Abgabe ist streng regelmentiert und darf nur nach sorgfältiger Abwägung von Nutzen und Risiken erfolgen.

Einige schwächer wirksame Opioide sind auch mit einem herkömmlichen Kassenrezept erhältlich. Dies bedeutet jedoch nicht, dass sie unbedenklich wären. Die Suchtgefahr ist lediglich geringer, besteht jedoch weiterhin.

Häufig werden Opioide in der Drogen-Szene missbraucht. Sie finden dort als Ersatzdroge – etwa für Heroin – Verwendung. Um diesen Trend entgegenzuwirken wurden manche Medikamente als Kombinationspräparat mit anderen Wirkstoffen konzipiert, ein Missbrauch kann jedoch nicht vollständig verhindert werden.

Entzugserscheinungen von Schmerzmitteln

Die Entzugserscheinungen von opioidhaltigen Schmerzmitteln können sehr belastend sein, von einem unkontrollierten Entzug wird daher abgeraten. Zu den Symptomen zählen:

  • Übelkeit
  • innere Unruhe
  • Muskel- und Gelenksschmerzen
  • Magen-Darm Beschwerden
  • Schlafstörungen
  • Restless-Legs
  • Stimmungsschwankungen
  • Reizbarkeit
  • Missempfindungen

Der Entzug erfolgt schrittweise über mehrere Wochen, in denen die Dosis langsam gesenkt wird. Trotzdem kann es zu starken Entzugserscheinungen und einem psychischen Suchtdruck kommen. Aus diesem Grund wird bei starker Abhängigkeit ein warmer Entzug empfohlen. So können die Entzugserscheinungen kontrolliert und gegebenenfalls medikamentös behandelt werden.

Typische Schmerzmittel mit Suchtgefahr

Es existieren eine Vielzahl ähnlicher Wirkstoffe und Präparaten. Die folgende Auflistung ist nicht vollständig, es handelt sich lediglich um einen Auszug. Beachten Sie die Informationen der Packungsbeilage, um mehr über das Ihnen verordnete Medikament zu erfahren.

Wirkstoff

Handelsname

Buprenorphin

  • Buprenorphin-ratiopharm®
  • Norspan transdermal®
  • Subutex®
  • Temgesic®

Meptazinol

  • AMeptid®

Nalbufin

  • Nalpain®
  • NUBAIN®

Oxycodon

  • Eukodal®
  • Oxycodon beta®
  • Oxycodon Sandoz®
  • Oxygesic®

Pentazocin

  • Fortral®

Piritramid

  • Dipidolor®
  • Piritramid Hameln®

Tramadol

  • Amadol®
  • MTW Tramadol®
  • Nobligan®
  • Tial retard®
  • T-long®
  • Trace/Tral-ac®
  • Tradol Puren®
  • Tramal®
  • Tramawieb®
  • Tramundin®
  • Travex one®
  • DHS: DHS Suchtmedizinische Reihe Band 5: Medikamente
  • Thomas Geschwinde, Springer: 8. Auflage
Redaktionelle Bearbeitung: Benjamin Slezak
Erste Veröffentlichung:
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