Suchtberatung Neunkirchen des Anton Proksch-Instituts

Beratungszimmer der Suchtberatung Neunkirchen

Die Suchtberatungsstelle wendet sich an Personen mit Suchterfahrung und an Betroffene von Abhängigkeitserkrankungen sowie an deren Angehörige.

Ambulante Beratung
Einzelberatung
Angehörigentreffen
Öffentlich erreichbar
Barrierefrei

Das multiprofessionelles Team der Suchtberatung Neunkirchen bestehet aus Ärzten/Ärztinnen, Psychotherapeut_innen und Sozialarbeiter_innen. In einem geschützten und wertschätzenden Rahmen werden suchtgefährdete und suchterkrankte Personen sowie deren Angehörige beraten und betreut. Neben stoffgebundenen Suchtformen wie Alkoholabhängigkeit, Medikamentenabhängigkeit oder Abhängigkeit von illegalen Substanzen werden auch nicht-stoffgebundene Suchtformen wie Spielsucht, Internetsucht oder Kaufsucht behandelt. 

Die Suchtberatung ist eine Einrichtung nach §15 SMG und betreut Personen, die sich einer Weisung eines Gerichts oder einer Gesundheitsbehörde unterziehen müssen (gesundheitsbezogene Maßnahmen, Therapie statt Strafe). Auch Personen, die bereits im Substitutionsprogramm aufgenommen sind, können sich an die Suchtberatung wenden.

Arbeitsweise

Die Arbeit der Suchtberatungsstelle basiert auf einem 3-Säulen-Modell: Medizin, Psychotherapie & Sozialarbeit.

Diese drei Bereiche hängen eng zusammen: Wir bieten Einzelgespräche und Gruppentherapien an.

Weiters haben Sie die Möglichkeit, medizinische Beratungsgespräche in Anspruch zu nehmen. Die weitere psychosoziale Betreuung erfolgt durch Sozialarbeiter_innen. Psychotherapie und diverse Gruppentherapien werden bei Interesse und Bedarf angeboten.

Die Suchtberatung ist eine ambulante Einrichtung. Für Entzugsbehandlungen und Langzeit-Therapien verweisen wir an stationäre Einrichtungen wie das Anton Proksch Institut in Wien Liesing, Psychiatrische Abteilungen der Landeskrankenhäuser oder an andere von Ihnen bevorzugte stationäre Einrichtungen. Bei den Vorbereitungen auf den Aufenthalt unterstützen wir Sie gerne.

Ziel

Sie erhalten Informationen über Suchterkrankungen, Suchtverlauf und bei Bedarf Informationen über stationäre Entzugsbehandlungen und Therapiemöglichkeiten.

Im Rahmen der psychosozialen Betreuung geht es um die Reflexion Ihres Konsumverhaltens, mögliche Strategien zur Konsumreduktion und um eine Stabilisierung Ihres Alltagslebens. Außerdem um Rückfallprävention bzw. Bearbeitung von Rückfallsituationen. Harm Reduction (Schadensminderung) kann ebenso Thema sein.

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Das Beratungszimmer der Suchtberatung.

Bei Fragen rund ums Wohnen, bei finanziellen Engpässen, bei der Vorbereitung auf Amtswege oder bei strafrechtlichen Fragen sind wir ebenfalls behilflich.

Die medizinischen Beratung können Sie beispielsweise für Fragen zur Substitution, Medikation, Craving, diversen Begleit- und Folgeerscheinungen nutzen. So können Sie etwa auch die Möglichkeit eines stationären Aufenthalt gemeinem abklären.

In der Psychotherapie geht es um Krisenintervention, Rückfallprophylaxe und Ressourcenstärkung.

Im Rahmen einer engmaschigen Nachbetreuung (Betreuung nach einem stationären Aufenthalt) unterstützen wir Sie dabei, Ihre Therapiefortschritte auch im gewohnten Umfeld weiterzuführen.

Das erste Mal

Bevor Sie das erste Mal in die Suchtberatung kommen, benötigen Sie einen Termin (siehe unten). Kurz vor dem Erstgespräch werden nach Unterzeichnung der Datenschutzverordnung ihre persönlichen Daten wie Name, Adresse, Telefonnummer und gesundheitsbezogene Daten erfasst. Bitte bringen Sie Ihre E-Card mit. Auf besonderen Wunsch ist aber auch eine anonyme Beratung möglich. 

Das Erstgespräch wird eine Sozialarbeiterin bzw. ein Sozialarbeiter mit Ihnen führen.

Termine

Termine können Sie zu den Öffnungszeiten persönlich oder telefonisch vereinbaren. Anfragen per Mail beantworten wir sobald als möglich.

Anonymität

Auf besonderen Wunsch kann die Beratung auch anonym erfolgen. Verschwiegenheit ist uns sehr wichtig! Ihre Anliegen werden vertraulich behandelt. Wir erteilen keinerlei Auskünfte an Angehörige, Behörden oder Arbeitgeber.

Dauer

In einem Erstgespräch nehmen wir uns 60 Minuten für Sie Zeit. Ein medizinisches Beratungsgespräch dauert ca. 30 Minuten. Eine Psychotherapie-Einheit beträgt 45 Minuten.

Gerne können Sie nach dem Erstgespräch weitere Beratungstermine vereinbaren. Eine Betreuung über einen längeren Zeitraum ist möglich und aus unserer Sicht sinnvoll.

Wartezeit

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Warteraum der Suchtberatung Neunkirchen.

Wir bitten um Terminvereinbarung! In der Regel können wir Ihnen innerhalb von ein bis zwei Wochen einen Termin für ein Erstgespräch anbieten. Wir sind jedoch keine Ambulanz bzw. keine Akuteinrichtung.
Aufgrund der Terminvereinbarung kommt es am Tag des Termins zu sehr geringen Wartezeiten.

Kosten

Das Angebot der Suchtberatung ist für Sie kostenlos. Ein Teil der Kosten wird vom Land NÖ getragen, ein Teil von der jeweiligen Krankenkasse. Detaillierte Informationen erhalten Sie beim Erstgespräch.

Alternativen

Suchtberatungsstellen des Landes NÖ bei anderen Trägerorganisationen. Siehe dazu: https://www.fachstelle.at/beratungsstellen 

Weiterführende Angebote

Wir arbeiten eng mit anderen Einrichtungen zusammen. Dazu zählen etwa Gesundheitsbehörden (Bezirkshauptmannschaften), niedergelassene Fachärzte und Fachärztinnen sowie Hausärzte und Hausärztinnen, Krankenhäuser, der Psychosoziale Dienst, das Arbeitsmarktservice, Schulen, die Gebietskrankenkasse (v.a. Case Management), Gerichte, die Kinder- und Jugendhilfe und viele andere Sozial- sowie Gesundheitseinrichtungen. 

Unter Umständen sind Sie von einem der angeführten Partner an uns weiterverwiesen worden. Wir geben der zuweisenden Stelle keine Auskünfte über durchgeführte Beratungen, Sie bleiben also anonym.

Lieber nicht...

Bei akuter schwerer Beeinträchtigung durch Substanzen kann ein Beratungsgespräch nicht durchgeführt werden. Es wird ein neuer Termin vereinbart.

Achja, eines noch

Viele fragen sich, ob ein Entzug unbedingt notwendig ist.

Generell geht es um Ihre Wünsche und um Ihren Bedarf nach einer Veränderung. Wir überreden Sie zu nichts, das Sie nicht möchten! Oft geht es darum die Ursachen und Hintergründe einer Suchterkrankung zu erkennen, sie zu akzeptieren oder aufzuarbeiten und mit diesem Wissen seine Zukunft Schritt für Schritt zu gestalten.