Spielsucht: Hilfe für Angehörige

Hilfe bei Spielsucht (für Angehörige)

Spieler schadet seinen Angehörigen

Als Angehöriger eines Spielers ist man Opfer und Helfer zugleich: Man möchte die Probleme lösen, stößt aber schnell an die eigenen Grenzen. Dazu kommt die finanzielle Belastung, die häufig mitgetragen werden muss. Wir geben Tipps, wie Sie sich richtig verhalten.

Lesedauer 12 Min
Sucht
Thema Glücksspiel
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Das Leben mit einem spielsüchtigen Menschen ist voller Herausforderungen: Man ist sich der misslichen Lage bewusst, stößt beim Spieler aber häufig nur auf Ablehnung und leere Versprechen. Das sorgt für Enttäuschung und dem Gefühl der Hilflosigkeit. Allerdings gibt es einige Strategien und Verhaltensweisen, die bei der Bewältigung der Lage helfen können:

Spielsucht: Was Sie als Angehöriger tun können

  • Lassen Sie sich zu keinen Lügen hinreißen und helfen Sie Ihrem Angehörigen nicht, die Sucht zu verbergen.
  • Sorgen Sie für Ihre persönliche finanzielle Sicherheit. Dazu kann ein eigenes Konto notwendig sein, auf das der Angehörige keinen Zugriff hat.
  • Leihen Sie dem Angehörigen kein Geld und übernehmen Sie keine Schulden. In den meisten Fällen verlängern Sie damit nur die Spielsucht.
  • Bleiben Sie konsequent. Lassen Sie sich nicht zu Dingen überreden.
  • Vorwürfe helfen nicht, auch die Suche nach einem Schuldigen bringt Sie einer Lösung nicht näher. Arbeiten Sie stattdessen an konkreten Lösungen für konkrete Probleme.
  • Lösen Sie ein Problem nach dem anderen. Was ist jetzt wichtig?
  • Grenzen Sie sich klar vom Spielen ab und begleiten Sie Ihren Angehörigen nicht in Spielhallen oder Kasinos.
  • Hinterfragen Sie Ihr eigenes Verhalten. Es kann passieren, dass man dem Angehörigen helfen möchte, tatsächlich jedoch die Sucht unterstützt. Beispiele wären etwa das Borgen von Geld oder das Begleiten beim Spielen.
  • Denken Sie auch an Ihr eigenes Wohlbefinden: Nur wenn Sie selbst zufrieden sind, können Sie für andere eine Stütze sein.
  • Sprechen Sie mit guten Freunden über Ihre Gefühle und Sorgen. Denken Sie auch an die Möglichkeit einer Selbsthilfegruppe.
  • Rückfälle sind normal. Auch wenn Sie enttäuscht sind: Ihre Hilfe ist wichtig.
  • Wenden Sie sich an Beratungsstellen und nehmen Sie Hilfe an. Sie sind nicht allein und Hilfe zu benötigen ist kein Zeichen von Schwäche.
  • Informieren Sie sich über Spielsucht.
  • Niemand macht gleich alles richtig: Beratungsstellen können Ihre Fragen beantworten.
  • Bleiben Sie geduldig und verlieren Sie nicht die Hoffnung. Die Spielsucht wird nicht von heute auf morgen verschwinden, aber Heilung ist möglich.
  • Suchen Sie sich professionelle Hilfe, wenn Sie an Ihre Grenzen stoßen.

Finanzielle Sicherheit für Angehörige von Spielsüchtigen

Die finanziellen Schwierigkeiten durch die Spielsucht sind meistens nicht auf den Spieler beschränkt. Häufig kommt die gesamte Familie in eine finanzielle Notlage, welche die bereits angespannte Lage weiter verschärft.

Vor allem wenn Kinder zu versorgen sind, kann es notwendig sein, dass Sie als nicht-süchtiger Elternteil die Geldverwaltung übernehmen müssen. Für den Betroffenen ist das ein heikles Thema: Schnell kann sich das Gefühl der Bevormundung einstellen, schließlich ist man nun kein gleichberechtigter Partner mehr.

Weitere Ratschläge, wie Sie die finanzielle Belastung leichter in den Griff bekommen können finden Sie im Artikel zu finanzielle Probleme bei Spielsucht.

Finanzielle Probleme bei Spielsucht

  • DHS: Suchtmedizinische Reihe Band 6: Pathologisches Glücksspielen
  • Meyer, Bachmann: Spielsucht - Ursachen, Therapie und Prävention von glücksspielbezogenem Suchtverhalten
  • Batthyány, Pritz: Rausch ohne Drogen - Substanzungebundene Süchte
Redaktionelle Bearbeitung: Benjamin Slezak
Erste Veröffentlichung:
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